Aus Angst vor Verletzungen im Herzen haben wir Beziehungen gestaltet und eine globale Gesellschaft aufgebaut, die das Herz, die Freiheit und die Gefühle vermeiden. An ihre Stelle sind der Verstand und Strukturen von Macht und Kontrolle getreten. Statt dass dadurch aber emotionale Verletzungen vermieden werden, werden diese nur umso schlimmer und haben inzwischen kollektiv ein solches Ausmaß angenommen, dass es scheinbar kein Weg mehr zurück ins Herz und damit in eine lebenswerte Zukunft auf der Erde gibt. Wenn wir aber Verletzlichkeit und damit wieder die Freiheit des Herzens zulassen und Hilfe von außen für die Heilung der Gefühle annehmen, gibt es doch wieder einen Weg in die Zukunft.
Die Ausrichtung der Aufstellung war es, mehr Leichtigkeit im Leben dadurch zu erfahren, dass wir über eine Herzzentrierung zu einer Balance von männlich und weiblich, von oben und unten von Kind- und Erwachsenenaspekt in uns kommen. Im Verlauf wurde aber deutlich, welche globale und alles entscheidende Bedeutung für die Zukunft das Zulassen der Freiheit im Herzen hat.
Aufstellungsbeginn: Wir/die Teilnehmer, unser Herz (gemeint ist das Herzenergiezentrum)
Wir und unser Herz stehen sich in einem gewissen Abstand gegenüber. Es ist kein Kontakt zwischen beiden. Dem Herz geht es nicht so gut. Es ist zu spüren, dass zwischen uns und unserem Herzen mehrere Hindernisse stehen. Wir stellen drei Hindernisse auf.
Das erste Hindernis: Die Stellvertreterin für das erste Hindernis spürt die Energie konzentriert in den Augen und hinter der Stirn, also im Denken. Es ist unsere Gewohnheit mit unserer Präsenz und Aufmerksamkeit im Außen und im Denken zu sein und dabei uns selbst, unsere Gefühle und unser Herz gar nicht zu spüren.
Das zweite Hindernis: Hier ist das Thema Macht und Kontrolle, die die Liebe ersetzen sehr präsent. Auch Manipulation, Verstellung tauchen als Begriffe auf und künstliche Intelligenz. Hier zeigen sich später noch mehr Zusammenhänge.
Das dritte Hindernis: Es fühlt sich an, wie unser Kind-Aspekt, dem es nicht möglich war, sich mit dem Herzen zu verbinden. Er fühlt sich dadurch ruhelos und auf der Suche nach Aufmerksamkeit und Zuwendung. Es steht für unser Heranwachsen, in dem wir uns nicht mit unserem Herz verbinden konnten, weil unsere Eltern im Alltag nicht in ihren Herzen und einer Herzensbeziehung zuhause waren.
Wir sagen dreimal hintereinander wie in einem Ritual: "Ich habe all diese Hindernisse selbst auf meinem Seelenweg erschaffen, deshalb habe ich auch die Macht sie zu lösen. Ich bitte die göttliche Quelle in mir, um Lösung dieser Hindernisse."
Bewusst nehmen wir dabei unsere Macht zu uns zurück, die wir als Seele unseren Eltern, Vorfahren, Erziehern, den Nachbarn, der Gesellschaft, der Politik, den dunklen Kräften oder sonst wohin gegeben haben.
Das erste Hindernis - die gewohnheitsmäßige Präsenz nur im Außen und im Verstand kann darauf hin schon zur Seite treten und gehen.
Auch das dritte Hindernis, unser Kindaspekt kommt bereits in die Heilung und möchte sich darauf hin in einem erlösten Zustand bei uns integrieren.
Das zweite Hindernis mit dem Thema Macht und Kontrolle, die die Liebe ersetzen braucht aber noch mehr und sehr umfassende und tiefgehende Schritte der Heilung.
Hinter der Macht und Kontrolle, die die Liebe ersetzen steht unsere Freiheit, die wir nicht wollten und weggeben haben.
Es hat sich bereits in früheren Aufstellungen gezeigt, dass der grundlegende Ort, an dem wir die Freiheit wieder hinein nehmen müssen, das Feld von Partnerschaft, Beziehungen und Familie ist. Die Gesellschaft im Großen ist ein Abbild der Art der Beziehungsstrukturen, die in den Familien und Partnerschaften gelebt werden. Fehlt hier die Freiheit, fehlt sich auch in der Gesellschaft. Fehlt hier die Augenhöhe von männlich und weiblich, fehlt sie auch in der Gesellschaft. Ist hier das Herz nicht die leitende Kraft, ist sie auch nicht in der Gesellschaft.
Als Beziehungsmodell einer neuen Zeit auf der Erde hat sich entsprechend die "freie, herzzentrierte Beziehung" gezeigt. Hier in der Aufstellung laden wir sie jetzt ein, in den Raum zu kommen. Sie kann aber noch nicht herein kommen. Sie wird noch draußen gehalten von unserer Angst vor Verletzungen unseres Herzens und unserer Gefühle. Also aus Angst davor, Verletzungen zu erleiden, vor allem davor, verlassen zu werden, haben wir die Freiheit aus unserer Beziehungen ausgesperrt. Dies hat aber tatsächlich nicht Verletzungen vermieden, sondern eine ungeheure und endlose Kette und Lawine von tiefen persönlichen und kollektiven Verletzungen und Traumata geschaffen. Denn dort wo die Freiheit nicht sein kann, kann die Liebe nicht sein und es entstehen Felder von Macht und Ohnmacht, von Täter und Opfer, von Matriarchat und Patriarchat, von Krieg und Verwüstung.
Es zeigt, sich dass unter den Feldern von Macht und Kontrolle und ständiger Ablenkung über elektronische Medien eine riesige kollektive Wüste bzw. ein Müllberg verletzter Gefühle liegt. Auf diesen Gefühlen ist ein Druck zu spüren, der von oben auf sie einwirkt. Dieser Druck steht für unsere Gewohnheit, diese Gefühle nicht zu fühlen, sondern sie zu unterdrücken, dadurch, dass wir uns nur im Verstand aufhalten, uns ablenken etc.
Diese Wüste verletzter Gefühle hindert kollektiv die Präsenz im Herzen und in den Gefühlen. Diese fehlende Präsenz im Herzen und in den Gefühlen zieht wie ein Magnet Strukturen, Energien und Wesen an, die dieses Vakuum mit Macht, Kontrolle und mentalen Strukturen füllen.
Diese Wüstenlandschaft verletzter Gefühle wirkt übermächtig und riesig. Sie schafft deshalb ein Gefühl tiefer Resignation. Eine positive Zukunft scheint angesichts dieser riesigen Altlasten nicht möglich zu sein. Sie ist zu groß, als dass wir sie als Menschen auflösen könnten.
Wir müssen in dieser Situation zwei Schritte machen: Als erstes müssen wir darauf verzichten, Verletzungen im Herzen um jeden Preis vermeiden zu wollen. Das tun wir, indem wir unsere die Freiheit blockierende Angst vor Verletzungen durch eine Verletzlichkeit ersetzen. Die Verletzlichkeit kann Verletzungen zulassen, indem sie liebevoll und heilend damit umgeht. Sie kann dies, wenn sie mit der großen Weite und Unbegrenztheit der göttlichen Liebe verbunden ist, und dem Bewusstsein, dass wir unsere Erfahrungen stets selbst erschaffen. Wir müssen deshalb das Außen oder einen Partner nicht unter Kontrolle haben, weil das Außen und der Partner stets unser eigenes Inneres spiegelt. Verletzungen, die wir erleben, sind ein Anstoß unser eigenes Inneres zu überprüfen und zu heilen, uns selbst zu vergeben und innerlich zu wachsen. In der Aufstellung zeigt sich auch: Wenn wir verletzlich sind, werden die Verletzungen nicht groß werden und schnell wieder heilen können. Ganz im Gegensatz zu den riesigen Verletzungen, die entstehen, wenn wir diese durch Ausschluss der Freiheit ganz vermeiden wollen. Langsam, behutsam und mit Achtsamkeit nähern wir uns schließlich unserer Freiheit und Verletzlichkeit und nehmen sie wieder an. Es gehört auch dazu, zu lernen, die Freiheit mit Achtsamkeit, Feingefühl und Liebe zu leben.
Die riesige Wüste verletzter Gefühle aus der persönlichen und kollektiven Vergangenheit steht aber noch im Raum. Als erstes geht es hier darum sie wahrzunehmen und nicht nur zu verdrängen. Dann anerkennen wir, dass dies zu groß ist, als dass wir es lösen könnten. Die Freiheit meldet sich und sagt, dass wir uns immer, egal in welcher Situation wir sind, uns an unsere Freiheit erinnern können. Mit dieser unserer Freiheit bitten wir um segensvolle Hilfe.
Die erbetene Hilfe kommt auch in Form von sehr großen, starken und liebevollen Wesen, die sich um diese verletzten Gefühle kümmern und hier in den nächsten Jahren durch ihr mitfühlendes Herz Heilungsarbeit machen werden. Dies ist eine große Hoffnung für die Menschheit.
Jetzt kann auch die freie, herzzentrierte Beziehung herein kommen. Sie fühlt sich sehr schön an. Die Stellvertreterin beschreibt sie als "süß und lieblich". Mit ihr kann es dem Herzen und den Gefühlen gut gehen.
Das Feld von Macht und Kontrolle hat keinen Stand mehr bei uns. Es ist noch da, solange es noch Menschen gibt, die es als Spiegel oder eine Art von Erzieher brauchen. Aber über uns kann es keine Macht mehr ausüben. Dort wo Menschen ihre Freiheit und Macht wieder ganz zu sich nehmen und die Liebe fliesen kann, hat es keinen Zugriff mehr.