Auf einem Berg im Schwarzwald sollen eine Reihe neuer Windkraftanlagen aufgestellt und die schon bestehenden vergrößert (Repowering) werden. Auf der einen Seite sind erneuerbare Energien etwas Positives, auf der anderen Seite stellt sich auch hier die Frage nach dem richtigen Maß und der richtigen Einbettung in das Ganze, so dass es wirklich dem Wohl von Mensch und Natur dient. In dieser Aufstellung erforschten wir Zusammenhänge und Hintergründe des Geschehens und unserer eigenen Rolle darin.
Wir dürfen verstehen, dass wir ein Teil des Universums sind, in dem alles auf einer tieferen Ebene verbunden ist. Wenn wir uns selbst ändern, ändert sich die Welt und das Geschehen um uns herum. Dies wurde auch in dieser Aufstellung wieder deutlich.
Zum Aufstellungsbeginn erschienen folgende Rollen: Wir, d.h. die Aufstellungsteilnehmen, die geplanten neuen Windkraftanlagen, der Windenergieunternehmer, bzw. die Menschen, die diese bauen möchten.
Wir haben das Gefühl, das die geplanten neuen Windkraftanlagen ein zu große Belastung für die Menschen und die Natur um sie herum sein werden. Wir würden uns eine Energieversorgung wünschen, die vielleicht kleinzelliger wäre, näher an Mensch und Natur und allen gleichermaßen zugute käme. Aber wir fühlen uns ohnmächtig dem Geschehen gegenüber und sind in einer Resignation.
Der Unternehmer schaut zunächst auf den Boden. Als die geplanten Windkraftanlagen dazu kommen, richtet er sich aber voller Stolz, Kraft und Energie auf. Er schaut zu ihnen und sagt stolz: Das ist mein Werk, meine Leistung. Sie geben mir Kraft und Energie.
Die geplanten Windkraftanlagen: Wir sind eine konkrete Ausdrucksform der allversorgenden Kraft im Universum. In uns sind Naturkräfte, die sich bereit erklärt haben, den Erfahrungen der Menschen zu dienen und die Form anzunehmen, die die Menschen wählen.
In den Windkraftanlagen ist viel mentale Energie sowie die Energie des Wurzelchakras zu spüren. Herz, Gefühl und anderes fehlen aber. Den Kräften geht es deshalb nicht so gut damit, sie möchten eigentlich auch mehr in Kontakt mit den Menschen und der Natur drum herum sein, aber sie fügen sich dem Gestaltungswillen der Menschen.
Hinter dem Unternehmer sind weitere Menschen und die Gesellschaft zu spüren, die den Ausbau der Windkraft befürwortet, was uns noch ein größeres Gefühl von Machtlosigkeit gibt. Die versorgende Kraft der Windräder geht vor allem in Richtung des Unternehmers. Sie sagt, dass sie dort hin geht, wo sie ein- und angefordert wird.
Es kristallisiert sich heraus, dass hinter dem Unternehmer die archetypische männliche Kraft steht, die im Patriarchat, die versorgende Kraft und das Geld zu sich lenkt. Eine gleichmäßige Verteilung der Ressourcen an alle - das gehört mehr zu einem matriarchalen Feld und ist nicht gewünscht, weil sich diese männliche Kraft darin geschwächt, wenn nicht ausgeschlossen und nicht geehrt fühlt.
An diesem Punkt der Aufstellung geht es darum, dass wir in das Bewusstsein kommen, dass wir mit dem Ganzen des Lebens innerlich verbunden sind. Wenn wir uns selbst ändern, kann sich die Welt um uns herum verändern. In der Aufstellung fragen wir danach, was diese Situation von uns selbst widerspiegelt. Auf diese Weise kommen wir von der Ohnmacht in die Macht zurück.
Auf diese Frage hin wird spürbar, dass wir äußere Macht auf der Erde in früheren Inkarnationen wohl gehabt und genutzt haben, aber auf solch eine Weise, dass wir danach nichts mehr damit zu tun haben wollten. Lieber haben wir unsere physisch materielle Schöpferkraft an andere abgegeben und sie z.B. auf den Unternehmer projiziert um uns selbst auf eine Rolle von Ohnmacht und scheinbarer Unschuld zurück ziehen zu können. Dies gab uns die Illusion von Sicherheit, nicht wieder in einem großen Stil Dinge machen zu können, für die wir uns anschließend selbst verurteilen.
In mehreren Schritten suchen wir danach, auf diese Erkenntnis zu reagieren. Wir nehmen eine Anbindung unseres Tuns an die Liebe und das ganze des Lebens zu uns und wir nehmen unsere Macht zurück, die wir auf den Unternehmer projiziert hatten.
Was noch nötig ist, ist, dass männlich und weiblich in uns selbst in einen Ausgleich und auf Augenhöhe kommen. Denn wenn sie in uns selbst das nicht sind, werden wir dies auch im Außen nicht finden.
Dazu braucht es die herzzentrierte freie Beziehung zwischen den beiden Kräften in uns und dies bis in das Konkrete der unteren Chakren hinein.
Als wir dies dazustellen, zeigt sich viel und großer Schmerz, der sich in uns an den Stellen angesammelt hat, an dem die Freude, Freiheit und Leichtigkeit der freien herzzentrierten Beziehung eigentlich gewesen sein sollte.
Wir bitten um Heilung des Schmerzes und Unterstützung dafür, was ein größerer Prozess ist, der aber doch geschieht.
Jetzt ändert sich das Energiefeld der Situation:
Zum einen wird der Unternehmer unruhig und das ganze Projekt scheint in eine Verlangsamung und einen längeren Prozess hinein zu kommen. Die Schnelligkeit und ein Überraschungsmoment, die vorher da waren sind weg.
Zum anderen kommt der Unternehmer und die archetypische männliche Kraft in ihm nun in Kontakt mit dem eigenen Schmerz. Es ist die Sehnsucht nach der nährenden Mutter und danach, von ihr in der männlichen Kraft mit einem eigenständigen freien Ich wertgeschätzt zu werden. Die Präsenz des authentischen göttlichen Weiblichen wirkt hier heilend.
Die Windkraftanlagen als Ausdruck der nährenden und versorgenden Qualität des Universum sind jetzt hin und her gerissen zwischen dem Wunsch allen Erfahrungen des Menschen zu dienen und dem Gedanken, eigene Wünsche zu haben und mehr im Einklang mit Natur und Mensch sein zu wollen.
Wir fühlen uns jetzt nicht mehr so ohnmächtig. Es kommt auch ein Gefühl auf: Sollten wir das hier zum Positiven verändern können, dann können wir eigentlich für alle Themen der Gegenwart eine Lösung schaffen.
Aber noch ist es nicht so weit. Die Situation und die Machtverhältnisse sind zwar nicht mehr so klar wie sie am Anfang schienen, aber trotzdem ist zu spüren, dass die bisherige Planung noch im Raum steht, wenn auch verlangsamt.
In der Aufstellung zeigt sich, dass noch ein weiterer Aspekt gesehen werden muss: Die Gefühle. Als wir sie aufstellen, ist ein dickes Brett, wie eine Tischplatte zu spüren, die auf ihnen liegen und sie unten halten.
An dieser Stelle beenden wir diesen Teil der Aufstellung für eine spätere Fortsetzung.