Wie kann ein neues Bewusstsein auf der Erde konkrete Wirklichkeit werden? Eine gesellschaftliche wirksame Kraft, zu der Ressourcen hinfließen wie z.B. Geld, Macht, Know-how?
Dazu zeigten sich in dieser kollektiven Aufstellungsarbeit zwei große Traumafelder. Eines im Wurzelchakra, eines im 2. Chakra / Sakralchakra.
Aufstellungsbeginn: Wir, die Erde, der nährende, versorgende Teil der Erde, das neue Bewusstsein.
Zu Beginn schien es, als würde es eine ganz kurze Aufstellung werden: Die Erde und ihr nährender Aspekt zeigten sich auf einer tiefen, Ebene, auf der sie heil und relativ unberührt von dem Geschehen auf der Erdoberfläche waren. Wir verbanden uns damit und auch das neue Bewusstsein kam dazu. Alles schien harmonisch und gut zu sein.
Aber irgendetwas fehlte hier in diesem harmonischen Feld doch noch. Aber was war das noch einmal? Ach ja, die Realität, die uns jeden Tag umgibt, mit schönen Erfahrungen, aber auch: einem zerstörerischen Wirtschaftssystem, Umweltzerstörung, Krieg in der Ukraine, etc. Diese menschliche, tägliche Realität nahmen wir in der Aufstellung dazu. Sie erlaubte uns nicht mehr, in die Harmonie tieferer Ebenen zu flüchten, sondern drängte uns hinzuschauen, was hier los ist. Das war gar nicht leicht, denn wir hatten eine starke Tendenz, auszuweichen.
Nachdem wir nun bereit waren hinzuschauen, zeigte sich ein dickes, kollektives Trauma im Wurzelchakra, in unserer Verbindung zu Erde.
Wir hatten hier einmal eine Art von Paradieszustand auf der Erde erlebt, ihn aber verloren. Dieser Paradiesverlust war der Kern eines Traumafeldes, das durch weitere Erfahrungen immer weiter verstärkt wurde: Erfahrungen von Not, Mangel und Katastrophen in der folgenden Menschheitsgeschichte. Erfahrungen, die von Einzelnen, Familien und ganzen Völkern gemacht wurden.
Wir dachten, diese Not wäre eine Strafe Gottes oder der unvermeidliche Zustand auf der Erde.
In der Aufstellung zeigte, sich aber, dass wir selbst diese Erfahrung geschaffen hatten, weil wir unseren freien Willen mit der Möglichkeit zu Gut und Böse in allen Aspekten ausprobieren wollten. Diesen Freiheitsdrang mussten wir erst wieder annehmen und integrieren. Er war zu einem verdrängten Schattenaspekt von uns geworden. Hier konnten wir an die letzte Aufstellung anknüpfen. Die Verdrängung und Ablehnung dieses Freiheitsdranges, der sich hier eher männlich anfühlte, hatte ihn sehr böse, zerstörerisch und aggressiv werden lassen. Er wurde viel ruhiger, sobald, wir ihn als einen Teil von uns annahmen.
Außerdem hatten wir zahlreiche und starke Bewältigungsmechanismen entwickelt, um das Trauma im Wurzelchakra der Verlust des Paradieses und der Geborgenheit in einem alltäglichen sicheren Versorgt-Sein nicht fühlen zu müssen. Als Individuum versuchen wir dies z.B. durch Streben nach möglichst viel Geld oder möglichster Verzicht auf Geld. Kollektiv schufen wir Religionen, die von der Erde wegstrebten und ein Wirtschaftssystem, das Wohlstand aus der Macht über die Ressourcen der Erde schuf, ohne im Einklang mit dem Planeten zu sein.
Nach einig er Zeit und mit göttlicher Unterstützung konnten wir dann doch dieses Trauma anschauen und zu uns nehmen, um nicht mehr daran vorbeizugehen, sondern dessen Auflösung nach und nach in Angriff zu nehmen.
Jetzt wollten wir uns wieder der nährenden, weiblichen, hingebenden Qualität der Erde zuwenden. Aber etwas stimmte immer noch nicht. Und zwar hatten wir die Tendenz, ebenso den weiblichen Anteil des Freiheitsdrangs und der Selbstbestimmung zu verleugnen oder zu übergehen. Wir wollten unbedingt die Zuwendung dieser weiblichen Qualität erleben: bei der Mutter, Partnerin, Frau, bei der Erde. Deren Freiheit und Selbstbestimmung ignorierten wir, oder diese hatten sie auch nicht bei sich.
Das führt zu einer schlimmen Schieflage, im Leben wie in der Aufstellung.
Der weibliche und männliche Freiheits- und Selbstbestimmungsaspekt, die an einer falschen Stelle und nicht mit den anderen Aspekten verbunden waren, führten einen heftigen Kampf gegeneinander in einem Krieg der Geschlechter.
Der richtige Weg ist, die weibliche und männliche Freiheit und Selbstbestimmung nicht zu umgehen, sondern sie fest bei uns zu halten.
An dieser Stelle zeigte sich auch der Unterschied zwischen einer falschen und einer echten, authentischen Liebe. Die falsche Liebe fühlte sich zwar scheinbar sehr schön und gut an, sie überging aber das Ich. Die echte Liebe dagegen gründet in einem starken Ich und respektiert dieses bei anderen. Und sie kann auch "Nein" sagen, wenn etwas nicht stimmig ist.
Im Folgenden zeigte sich das zweite große Trauma: Das nährende, sich hingebende Weibliche, das auf allen Ebenen in seiner Freiheit übergangen worden war, vergewaltigt, benutzt und missbraucht wurde. In Frauen, in den Ressourcen der Erde, im kollektiven Feld der Menschheit. Hier zeigte sich ein tiefer Schmerz im Solarplexus und dem Sakralchakra.
Darin war noch ein verkapseltes Feld von verdrängter Wut und Wunsch nach Rache.
Irgendwann konnten wir auch dieses Traumafeld anschauen und zu uns nehmen, mit der Bereitschaft, es nach und nach zu heilen und das weiblich nährende Feld, wieder fest mit der Selbstbestimmung und der Göttlichkeit des Weiblichen zu verbinden.
Es wurde noch einmal deutlich, dass unsere jetzige Gesellschaft und Kultur Ausdruck des fehlenden guten Umgangs mit diesen Traumata sind.
Noch ist es ein Stück Weg, bis sie gelöst sind, aber in der Aufstellung wurde der Weg der Heilung klar gewählt und beschritten.
Wenn wir hier am Ziel sind, werden wir Glück und Fülle auf er Erde erfahren können, die im Einklang mit unserem menschlichen Wesen und unserem Planeten sind.