Die Wahrnehmung und Achtung des Göttlichen im Weiblichen, im Materiellen, Sinnlichen und in der Natur ist in unserer Kultur schon seit langem verloren gegangen. Die männliche Kraft in Politik, Wirtschaft und Kultur ist nicht in Kontakt damit und ist in einem losgelösten Denken und Wirken unterwegs. Dadurch ist unsere Kultur nicht in Respekt und Harmonie z.B. mit der Natur verbunden, sondern hat eine zerstörerische Qualität entwickelt.
In dieser Aufstellung zeigte sich eine Ursache der Disharmonie des weiblichen und männlichen Pols: Ein Schmerz im Herzchakra auf kollektiver Ebene. Er hindert eine Begegnung in Freiheit des männlichen und weiblichen Pols sowohl in kollektiven Bewusstsein und wirkt auch bis in die einzelnen Beziehungen hinein. Für eine neue Zeit und neue Lebenskultur auf der Erde braucht es hier eine Heilung. Diese wird bis in unser Verständnis von Sexualität und Sexualethik hinein wirken.
Aufstellung: Die Teilnehmer, eine neue Art hier zu Leben (in Respekt vor allen Wesen, in einer Heilen Beziehung zur Natur ... in ihrer konkreten Verwirklichung), die weibliche Kraft, die männliche Kraft, der Schmerz, der in der Beziehung zwischen beiden blockierend liegt.
Aufstellungsbeginn: Die Teilnehmer spüren einen Schmerz im Herzbereich. Die neue Art hier zu leben kann sich noch nicht verwirklichen. Die Energie ist sehr im Kopf gestaut, in der Theorie. Im Herz ist ebenfalls der Schmerz zu spüren. Die weibliche Kraft steht in der Ecke. Sie wirkt vergessen. Die männliche Kraft ist zentraler, lenkt sich aber mit irgendeinem Denken oder Tun ab. Sein Denken und Tun ist nicht im Kontakt mit der weiblichen Kraft und dem Herzen. Deshalb ist es zerstörerisch. Bei der männlichen und weiblichen Kraft ist im Herzbereich ein Mangel oder Loch zu spüren. Sie weichen dem Schmerz aus. Der Schmerz steht in der Mitte des Ganzen und blockiert das Herz und die Herzensverbindung. Der Schmerz sitzt tief und er ist sehr alt. Die menschliche Geschichte ist von einem Ausweichen vor diesem Schmerz geprägt. Dies hat zu einer immer neuen Wiederholung und Vertiefung des Schmerzes im kollektiven Unbewussten der Menschheit geführt.
Der Schmerz lässt sich nicht leicht lösen. Zur männlichen Seite hin hindert eine Art Aggression. Wie wenn man das zerstören möchte, was man vorher geliebt hat.
Zur weiblichen Seite hin hindert ein Bild von Scham und Schuld. Es fühlt sich an wie die Eva, die in einem Gefühl von Scham und Schuld versucht ihre Blöße zu bedecken. In der Aufstellung zeigt sich, dass wohl eine Verfälschung der Paradieserzählung gegeben hat.
Die Verfälschung der Paradieserzählung stellt sich in der Aufstellung in etwa so dar: Nicht die Schlange als Symbol der aufsteigenden Kundalinikraft durch die Sexualität hat das Problem in die Welt gebracht, sondern ein Gefühl von Schuld und Scham das von außen darauf gelegt wurde. Von Außen proklamierte, mentale Gebote und Verbote wurden als Instrumente der Manipulation spürbar, um männlich und weiblich von sich selbst, von der eigenen Kraft, voneinander und von der Liebe zu trennen.
Es tauchte auch folgender Satz auf: "Der Sexualität fehlt heute sowohl Gewicht wie auch Leichtigkeit. Gewicht, insofern sie in ihrer Bedeutung der Verbindung von männlicher und weiblicher Kraft und der Schaffung von Liebe unterschätzt wird. Leichtigkeit, insofern sie mehr Freiheit und spielerische Qualität bräuchte."
Nach und nach gelingt es uns in der Aufstellung verschiedene Schichten von Schmerz und Blockaden zu lösen bis deutlich wird, dass der Schmerz ursprünglich von einer Art Stachel ausgelöst wurde: Dieser Stachel ist die Ablehnung der Freiheit und die Angst vor der Freiheit. Liebe kann aber nicht ohne Freiheit sein. Freiheit ermöglicht Liebe und wird durch echte Liebe ermöglicht. Die Freiheit schließt aber immer die Möglichkeit ein, dass der Wille des anderen neue Wege geht.
Im Menschheitskollektiv ist eine Angst vor der Freiheit und eine Ablehnung davon entstanden. Dies hatte zahlreiche Konsequenzen. Unter anderen hat dies das Feld geöffnet für Manipulation und Machtausübung von außen. Z.B. durch eine Instanz, die manipulative Verbote und Gebote aufstellt.
Nachdem männliches und weibliches Prinzip in der Aufstellung erkennen, dass es in seinem Inneren auch die jeweils andere Kraft in sich hat, verlieren sie die Angst, vom anderen verlassen zu werden. Sie können die Freiheit zulassen, ohne die die Liebe erstarrt und sich in besitzen Wollen und dann in Schmerz verwandelt.
Nachdem die Freiheit wieder in der Beziehung zwischen Männlich und Weiblich findet, kann sich schließlich der Schmerz im Herzchakra in Freude verwandeln.
Am Ende kommt zu einer Neuordnung der Positionen. Die neue Art hier auf der Erde zu leben kommt in die Mitte des Raumes.
Damit die neue Art hier zu leben konkret werden kann, braucht es Freiheit und Heilung in der Beziehung der Geschlechter bis in die Kraft der Sexualiät hinein, damit sich männliches und weibliches Prinzip darin frei von Verletzungen, Angst und Schuld, in Gleichwertigkeit und auf Augenhöhe verbinden können.
Das Denken oder Tun ist nicht in Kontakt mit