Gleich ob wir Mann oder Frau sind, tragen wir männliche und weibliche Anteile in uns. Die Qualität unseres eigenen Lebens wie auch die Muster in einer Gesellschaft hängen davon ab, wie es diesen Anteilen geht. Die Heilung dieser Anteile ist deshalb ein Schlüssel sowohl für unsere Leben wie für die Zukunft der Gesellschaft. Aber es gibt auch noch den Diabolo...
Aufstellungsbeginn: Wir/die Teilnehmer, der männliche Anteil (von uns), der weibliche Anteil (von uns)
Wir: Es geht uns mittelprächtig.
Männlicher Anteil: Wandert im Raum umher, findet seinen Platz hier nicht. Ist irgendwie nicht richtig da, will auch weg sein. Spürt sich selbst nicht gut. Fehlender Sinn.
Weiblicher Anteil: "Ich werde in der Gesellschaft nicht geachtet. Und das schon sehr lange." Er ist niedergedrückt. Leidend. "Ich möchte meine Gaben ausstrahlen. Ich könnte viel geben, wenn ich geachtet werden würde. Aber so geht es nicht."
Wir nehmen das Göttliche im Männlichen und das Göttliche im Weiblichen dazu und stellen es jeweils zu den Anteilen.
Es zeigt sich, dass noch Hindernisse sind zwischen Männlich, Weiblich und ihrer göttlichen Dimension. Durch Macht, Kontrolle, Manipulation, Magie, Machtkampf und ähnlichen Dingen in unserer und der Menschheitsgeschichte haben sich Männlich und Weiblich gegenseitig auf alle mögliche Art und Weise von ihrer Würde und Göttlichkeit getrennt. Wir dürfen hier viel lösen, bis die Verbindung erst einmal wieder entsteht.
Der weibliche Anteil ist völlig erschöpft und geniest die wiedergefundene heilende Verbindung mit dem göttlich Weiblichen. Er war jetzt über Jahrtausende unterdrückt.
Missbrauch ist zu spüren, der auf allen Ebenen stattgefunden hat und auch jetzt noch auf gesellschaftlicher Ebene stattfindet. Er konnte aber nur stattfinden, weil und solange die Verbindung des Weiblichen zum Göttlichen gekappt war.
Beim männlichen Anteil war wiederum zu spüren, dass er auf vielfache Weise an ein gefälschtes Bild des göttlich Männlichen gebunden war. Nur dadurch war Missbrauch des Weiblichen überhaupt für ihn möglich und scheinbar richtig. Falsche Bilder des männlich Göttlichen war alles, was man oder wir in der Geschichte an Männlichem auf ein Podest zum Vorbild und Verehrung gestellt hatten. Feldherren, Heldenfiguren, Kaiser, Milliardäre, Götter und Gottesbilder der Religionen, etc. Es ging eine ganze Weile, bis der männliche Anteil gefunden hat, dass er das authentische göttlich Männliche nur in sich selbst finden kann.
Wir hatten im Raum auch unser Herz aufgestellt. Es waren darin die Verletzungen zu spüren, die es angesammelt hat. Als wir die bedingungslose göttliche Liebe dazu stellten, ging es ihm zunehmend besser.
Beim männlichen Anteil tauchte noch das Thema Schuld und Scham auf, das mit ihm, besonders auch mit der Sexualität verknüpft war. Wenn man jedoch in dieser Rolle stand spürte man, dass das Gefühl von Schuld und Scham nichts mit dem Göttlichen zu tun hatte. Es kam von wo anders her.
Als Ursprung tauchte eine manipulierend wirkende Kraft auf: Der Diabolo. Er war plötzlich wie überall im Raum tätig, wechselte ständig seine Art und Gestalt und Manipulierte an allen möglichen Stellen, um männlich und weiblich gegeneinander zu bringen, das Weibliche zu unterdrücken und das Männliche in seine Macht und Kontrolle zu bringen. Eine große Unruhe und Durcheinander war präsent.
Der Diabolo war ursprünglich einmal der Kindanteil in uns gewesen, der Neues entdecken und seine Kräfte und Möglichkeiten ausprobieren wollte. Er war auch unser Wunsch gewesen, Erfahrungen zu machen. Aus der ursprünglich nicht bösen Absicht entstand aber Chaos und Schmerz. In der Folge erfuhr dieser Teil Ablehnung und Misstrauen. Daraus entwickelte sich eine abwärts führende Spirale, die scheinbar nicht zu stoppen war. Immer mehr haben wir diesen Anteil in uns und mit ihm oft unsere Macht von uns abgespalten und damit in das Außen projiziert. So dass wir uns als Opfer dieses Anteils und seiner immer raffinierteren Manipulationen erleben, der eigentlich ein Teil von uns selbst ist.
In der Aufstellung können wir ihn zu der göttlichen, bedingungslosen Liebe dazu stellen. Aber es war klar, dass es hier noch mehr Aufmerksamkeit, Heilung und Integration braucht.
Beim weiblichen Anteil hat sich noch eine Vergangenheit gezeigt, in der die weibliche Kraft er sehr geehrt war. In dieser Zeit konnte sie uns seine ganze Schönheit, Fülle, Freude, Wärme schenken. Durch den Wunsch Erfahrungen zu machen, ist diese paradiesische und unschuldige Zeit verloren gegangen. Jetzt geht es aber daran die Trauer in unserem Unbewussten darum loszulassen, um Platz zu schaffen für den Blick nach vorne in eine neue Zeit, in der diese Qualität jetzt in einer neuen, gereiften Form wieder auf der Erde in die Kraft kommt.
Wenn diese weibliche Qualität dort in der neuen Zeit steht, möchte sie allem was da ist, einen Platz geben, auch diesem Diabolo/bzw. Kindanteil der einmal verantwortlich für ihren Untergang war. Dem männlichen Anteil kann es dann auch wieder gut gehen.
Am Ende der Aufstellung ging es dem männlichen und weiblichen Anteil in sich ganz gut. Auch dem Herz und der Liebe. Es war aber auch noch einmal zu spüren, dass es noch Arbeit braucht, bis wir wieder in einem guten Kontakt damit sind und bis auch der Diabolo/Kindanteil vollständig erlöst ist.