In einer Vielzahl unserer persönlichen wie auch gesellschaftlichen Themen spielt die Polarität von männlicher und weiblicher Kraft hinein. In Dingen wie Krieg, Umweltzerstörung, Machtmissbrauch zeigt sich unter anderem eine gestörte Beziehung dieser beiden Pole. In dieser Aufstellung konnten wir vor allem dem weiblichen Pol in uns zu einem Heilungsschritt verhelfen.
Anfangsaufstellung
Stellvertretend für die Teilnehmer werden 2 Personen ausgewählt: ein Mann für die männliche Seite in uns, eine Frau für die weibliche Seite in uns.
Am Anfang stehen sie zwar nebeneinander, aber die Frau steht mit dem Rücken zum Mann und schaut aus dem Fenster. „Ich bin woanders, nicht weiblich da. Ich will hier nicht wirklich sein. Das Tor zum Garten wirkt zerbrochen. Ich weiß nicht wo ich bin. Ich würde sehr viel sehen, was mir nicht gefällt. Ich beobachte draußen, weit weg von mir, irgendwelche Sachen. Suchen.“
Mann: „Stabil. Nicht so sehr mit Bewusstsein angefüllt. Vernebelt, die Sicht ist schlecht. Wenig interessante Dinge. Ernst. Druck im Kopf. Stabiler Stand.“
Außerdem werden die heile, göttliche Ebene des Weiblichen (göttl. Weibl.) aufgestellt und die heile, göttliche Ebene des Männlichen (göttl. Männl.). göttl. Weibl. steht außerhalb des Zimmers, fühlt sich wohl, ihr ist langweilig, sie möchte zum Geschehen dazu.
Göttl. Männl. steht mit dem Rücken zum Geschehen in einer Ecke. „Unbeteiligt, abseits. Es findet hinter meinem Rücken statt. Ich bin nicht sicher, ob es mich etwas angeht. Ich fühle mich in mir gut und rund. Losgelöst fühle ich mich okay, wenn ich das andere mit einbeziehe wird es schwierig.“
Frau: „die männlich göttliche Kraft ist interessant. Der Mann nervt sie sehr.“
Heilung eines alten Traumas
Es wird noch ein altes Trauma, das mit der Erde zu tun hat, aufgestellt. Es wiederholt sich immer in verschiedenen Facetten. Es ist zusammengerollt tief in der Erde. Nur dort ist genug Ruhe und Frieden, dass ich heilen kann. Auf dem Kronenchakra ist eine große, dunkle Belastung, die sich über den ganzen Körper zieht und handlungsunfähig macht. Diese Belastung wird geheilt, aufgelöst. Dadurch kann sich dieses Urtrauma aufrichten. Es streckt die linke Hand nach gött. männl. und die rechte Hand nach göttl. weibl. aus. Will von beiden gehalten werden. Auf der rechten Seite ist göttl. männl., auf der linken göttl. weibl.. Dies bringt nochmals mehr Heilung und Stabilität.
Aufrichtung zu eigenen Freiheit und Macht
Das, was in unserer Gesellschaft die Macht ausübt, wird dazu gestellt. Es will sich die weibl. Seite in uns / Frau greifen, weil sie empfänglicher ist, hat kein Interesse am Mann. Dazu wird die Angst der weibl. Seite vor dem Gebrauch des eigenen Willens und der eigenen Macht gestellt. Dies bewirkt, dass der Zugriff auf das Weibliche nicht mehr so gut möglich ist. Die Frau liegt am Boden, sehr erschöpft, willenlos, weiß nicht was oder wohin. Sie hat keinen Bezug zum männlich Menschlichen, auch der Bezug zu den göttlichen Kräften fehlt. Sie stellt sich zu dem freien Willen, der ihr ein völlig neues Gefühl gibt: Ich darf etwas wollen! Zunächst weiß sie gar nicht, wie sie Gebrauch davon machen kann. Es gibt plötzlich so viele Möglichkeiten. Sie verbindet sich aktiv mit göttl. weibl., das wertungsfrei und liebevoll für sie da ist.
Die männliche Kraft braucht noch Heilung
Der männliche Anteil des Menschen ist wütend, verletzt, überheblich, fühlt sich zurückgesetzt, zu Unrecht beschuldigt, als Opfer. Das Urtrauma nimmt ihn an der Hand, damit er ein Gefühl dafür bekommen kann. Er braucht Heilungsimpulse für seine verletzte Männlichkeit. Danach ist er immerhin bereit sich göttl. männl. und göttl. weibl. anzuschauen, allerdings auf sehr überhebliche Art. Das menschlich Männliche braucht anscheinend noch Zeit für seinen eigenen Prozess der Heilung. Das menschlich Weibliche gibt sich bereits versöhnlich und möchte ihm helfen.
Eindrücke nach der Aufstellung:
Es gibt nicht nur zwei Pole – männlich und weiblich – sondern eine Trinität zusammen mit dem freien Willen. Dies ist unsere Schöpferkraft! Wenn wir diesen freien Willen anwenden, beinhaltet dies auch, dass wir fehlerhaft schöpfen! Die göttlichen Kräfte fällen kein Urteil darüber, sind aber bereit uns auf Anfrage liebevoll zu begleiten. Für unseren weiblichen Anteil: Ich will weiblich schöpfen.
Rückmeldung des Mannes: Ich war hin und her gerissen zwischen helfen wollen und Wut. Ich hatte vor allem ein Problem mit der Macht des Weiblichen. (hier gibt es wohl noch ein altes Trauma der männlichen mit weiblicher Macht).