Im politischen Bereich sehen wir heute einige narzisstische und egozentrische Menschen, die Machtpositionen innehaben oder andere Formen, in denen politische Macht entgegen dem wahren Wohl von Mensch und Natur gebraucht wird. In dieser Aufstellung ging es in einem ersten Schritt noch nicht um die politische Ebene, sondern die persönliche Beziehung der Teilnehmer zu ihrer eigenen Macht. Dabei wurde deutlich, wie ein polares Energiefeld der Gesellschaft - in diesem Fall einem patriarchalen Gesellschaftsform - zu einer Abspaltung der Eigenmacht geführt hat.
Aufstellungsbeginn: Die Teilnehmer, die Ohnmacht, die Macht.
Die Ohnmacht steht nahe bei den Teilnehmern. Die Macht ist weiter entfernt, wie draußen, und schaut weg. Es steht etwas zwischen den Teilnehmern und ihrer eigenen Macht. Es zeigt sich, dass es die Mutter ist.
Die Mutter wird hinzu genommen. Sie schaut auf die Teilnehmer und steht zwischen ihnen und der Macht. Die Teilnehmer fühlen sich eher wie ein Kind an. Die Mutter ist diesem Kind gegenüber in der Position der Macht. Sie gibt Liebe oder entzieht sie, gibt Regeln und Werte vor, was sein darf und was nicht. Das Kind fühlt sich von der Mutter abhängig. Die Mutter ist nicht transparent zu der eigenen Macht des Kindes hin. Sie steht dazwischen und wirkt selbst wie eine Mauer. Als Frau wirkt sie sehr auf die Mutterrolle reduziert. Wichtige andere Seiten des Frau-Seins und der Weiblichkeit fehlen.
Der Mann / Partner die Mutter wird hinzu genommen. Er steht neben der Mutter, schaut aber in die andere Richtung, hin zur Macht. Der Mann fühlt hauptsächlich die Beziehung zu seiner Frau, wird dort fast wie hinein gesaugt. Er muss sich anstrengen, aufrecht stehen zu bleiben.
Die Macht fühlt sich zu wenig gesehen und verstanden. Sie wirkt in sich leuchtend, schöpferisch und kreativ.
Es wird verschiedenes zum Thema patriarchales Gesellschafts- und Familienmodell deutlich. Zum Beispiel, dass das Patriarchat nicht nur von den Männern gehalten wird, sondern auch von den Frauen und Müttern, die sich darin in eine Rolle zurück gezogen haben, in der sie eigene Schattenanteile von sich fern halten. Die Männer haben im Außen eine bessere Beziehung zur Macht, stehen aber in ihrer Kindheit der Macht der Mutter gegenüber bei der Ohnmacht.
Wie holen die Seiten des Frau-Seins und der Weiblichkeit hinzu, die in diesem Zusammenhang fehlen. Sie stehen noch draußen, in einem Nebenraum, können aber ein Stück herein kommen. Zunächst zeigen sie sich als schön und faszinierend. Es wird aber deutlich, dass auch Schattenanteile dazu gehören. Zum Beispiel der Archetyp der Lilith.
Während der Mann in einem immer bessern Kontakt zur Macht kommt, lösen diesen weiblichen Anteile Angst bei den anderen aus. Angst vor einem Chaos, wenn die vertrauten Strukturen sich auflösen, die einem bei allen Einschränkungen bisher Sicherheit gegeben haben.
Es sind alte individuelle und kollektive Traumatas berührt von Krieg, Zerstörung und Untergang von Bestehendem. Aber auch Scham und Schuld aus alten Erfahrungen des Machtmissbrauchs auch des Weiblichen. Und wiederum Wut und Ärger über diese Gefühle von Scham und Schuld.
Die Ohnmacht ist aus diesen Gefühlen von Scham und Schuld heraus gewählt worden.
In der Aufstellung schaffen wir einen Raum, in diese Gefühle den Ausdruck finden können, den sie brauchen und in dem alle ihre Verantwortung wieder zu sich nehmen können.
Auf einer tieferen Ebene waren Matriarchat und Patriarchat und verschiedenen Formen von Machtmissbrauch darin von allen Beteiligten gewollt um Erfahrungen zu sammeln und als Seele zu wachsen.
Nach Aufarbeitung der alten Erfahrungen und der daraus entstandenen Gefühl kann die Ohnmacht gehen. Das befürchtete Chaos kann sich als Wandel zeigen, der dem Wunsch nach Veränderung der Teilnehmer folgt. Die fehlenden Aspekte des Weiblichen mit den hellen und dunklen Anteilen können sich langsam nähern und integrieren.
Jetzt können alle zur Macht hinschauen, die nicht draußen, sondern bereits in der "neuen Zeit" ist. Dort wo jeder Mensch mit seiner eigenen Macht und Schöpferkraft verbunden ist. Die Mutter steht den Teilnehmern nun nicht mehr im Weg und schließlich können alle die Schwelle zu dieser neuen Zeit bzw. Qualität überschreiten. Mann, Frau und Kind finden sich darin mit ihrer eigene schönen und leuchtenden Schöpferkraft und -macht verbunden.
Die Macht in der neuen Qualität ruft keine Ohnmacht oder Traumatas hervor, weil die Macht der Einzelnen durch die Koordination auf den höheren Dimensionen harmonisch mit der Freiheit der anderen zusammenklingt.