In der Menschheitsgeschichte hat jetzt lange, lange Zeit ein unerlöstes Ego das Geschehen bestimmt. Es hat viel Leid und Zerstörung geschaffen, bis hin zu den existenziellen Krisen, denen wir heute gegenüber stehen. Dabei hat das Ego selbst viel Ablehnung und Verurteilung erfahren. Jetzt zeigt sich im Feld des kollektiven Unbewussten, dass der großartige Moment gekommen ist, an dem eine alles entscheidende Wende möglich geworden ist: Das Ego im kollektiven Feld kann sich wieder öffnen für Heilung und eine Verbindung mit der Herzenergie.
Themenstellung und Ausgangspunkt dieser Aufstellung waren die Frage, wie die Teilnehmer ein Leben erfahren können, in der das Herz im Zentrum steht und leitend ist. Hier zeigte sich, dass es dafür eine Verbindung mit einer erlösten Ego/Ich-Kraft braucht.
Die Aufstellung lief in etwa wie folgt ab:
Zu Beginn wurden aufgestellt: Wir (also die Teilnehmer), unser Leben, die Herzzentrierung, die wir für uns und die Menschheit wünschen.
Die Herzenergie stand bereit, aber wir und unser Leben waren nicht empfänglich dafür. Es zeigte sich darauf hin unsere Kindheit:
Die Erwachsenen hatten uns nicht aus dem Herzen, sondern aus dem Verstand heraus geführt und damit unser kindliches Streben nach Verbindung mit der Herzenergie nach und nach abtrainiert, wenn nicht gar Schlimmeres wie Gewalt im Raum war.
Die Erwachsenen unserer Kindheit sagen, dass es ihnen in ihrer Kindheit auch nicht besser ergangen war und sie das weiter gegeben haben, was sie selbst erlebt hatten.
Wir stellen darauf noch unsere Ahnenlinien auf, bis zurück an den Ursprung des Themas. Dort zeigt sich noch einmal das „Lemurientrauma“, das in der letzten Aufstellung das Thema gewesen war. Wieder war zu spüren, dass sich hier eine kulturelle Epoche zeigt, in der die Herzenergie maßgebend in allen Bereichen der Gesellschaft gewesen war. Das Ich der Einzelnen war noch wenig ausgeprägt und in einer Art kindlichem Zustand.
Irgendwann entwickelte sich dieses Ich und suchte seinen eigenen Platz, seine Freiheit und wollte diese ausprobieren. Damals gelang es nicht, diese Entwicklung in einer Balance zu halten. Das Ich emanzipierte sich immer mehr vom Wir und von der Liebe und wurde zum Ego. Als solches entwickelte es sich immer „dunkler“ und erlebte anderseits immer mehr Ablehnung. Die Entwicklung endete in der Zerstörung dieser Kultur, durch die Verkörperung der abgespaltenen und abgelehnten Ego-Kraft, in der Gestalt eines fremden, kriegerischen Volkes.
Das Herz unser Ahnen war im Trauma und das entfesselte und verletzte Ego dominierte seitdem das Geschehen. Viel Leid, Ungerechtigkeit, Krieg und Zerstörung ist seitdem in der Welt geschehen. In der Aufstellung arbeiteten wir heilend mit dieser Ego-Kraft. Wir konnten ihr Wertschätzung und die Achtung ihrer Göttlichkeit geben. Das Ego – oder besser gesagt, ihre erlöste Gestalt als starke, individuellen Ich-Kraft ist das, worum es aus höherer Sicht in dem Geschehen auf der Erde überhaupt geht. Wir sind hier inkarniert, um Individualität und den freien Willen zu entwickeln. Zu dieser Entwicklung des freien Willens gehört auch die Erfahrung von Trennung und Nicht-Liebe. Erst sie ermöglichten, die Reifung, die wir als Seelen hier suchten. Aus dieser Sicht war die damalige Katastrophe und die schlimme Geschichte der Menschheit kein Versagen und Fehler, sondern ein überaus wertvoller Erfahrungsschatz für den freien Willen.
Nach und nach gelang es uns in der Aufstellung das Ego in eine Heilung zu bringen. Es wurde zum gereiften Ego und konnten sich nun mit der Herzqualität verbinden. Dadurch wurde das gereifte Ego liebevoll und die Herzenergie kraft- und machtvoll. Zusammen füllten sie den Raum mit ihrer Energie als ein unschlagbares Team, das nichts und niemand ausbremsen kann.
Bewegende Schritte waren noch die Veränderung in unserem Ahnenfeld und bei unserer Elterngeneration und bei uns, die jetzt geschehen konnten. Das vergangene Leid konnte als Weisheitsschatz auf die Seite treten. Die Ahnen konnten sich vor uns als ihre Nachkommen verneigen und den Raum freigeben für die neue Qualität der Verbindung von gereiftem Ich und dem Herzen. Ebenso unsere Eltern.
Unser äußeres Leben war zunächst überfordert mit dieser neuen Qualität. Es wusste nicht, wie sie die über viele Generationen gewachsenen Strukturen verändern sollte. Hier half Vertrauen. Eine Heilung auf der inneren Ebene wird früher oder später sich im Außen widerspiegeln.
Am Ende war noch einmal eine Gänsehaut zu spüren, bei der Einsicht, dass nun eine unendlich lange Geschichte der Prägung der menschlichen Kultur durch ein unerlöstes Ego zu Ende gehen kann. Jetzt kann eine Zeit kommen, in der die menschliche Kultur in einen erwachsenen Zustand kommen kann. Mit einem gereiften und erlöstem Ich, das mit dem Herzen verbunden ist.
Nachtrag zum Thema Überbevölkerung
In der Arbeit mit Einzelnen nach dieser gesellschaftlichen Aufstellung tauchte das Lemurien-Trauma immer wieder auf. Es hat über die Ahnenlinen über viele Generationen hinweg das Leben entscheidend geprägt.
In einer Aufstellung tauchte in diesem Zusammenhang das Thema: „Nicht gewollte Kinder und Überbevölkerung“ auf.
In dieser persönlichen Aufstellung war die Mutter des Klienten präsent. Sie war ein feiner und sensibler Mensch, aber in einer tiefen Depression. Es war zu spüren, dass sie eigentlich von ihrem Wesen her gar nicht der Typ Frau war, der mit der Mutterrolle glücklich wird. Sie hätte ohne eigene Kinder ein viel besseres und schöneres Leben gehabt. Sie konnte sich auch an Kindern freuen, aber ohne die Last der Mutterrolle. Also an Kindern, die nicht ihre eigenen leiblichen Kinder sind.
Dieses Thema, dass Frauen Mütter wurden, zu denen es gar nicht passte und die damit nicht glücklich waren, zog sich durch die ganze Ahnenlinie hindurch bis zurück nach Lemurien. Dort war Folgendes zu spüren:
In Lemurien waren die Frauen gut mit sich selbst und dem göttlich weiblichen in ihnen verbunden gewesen. Das Weibliche und das göttlich Weibliche hatte einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Frauen waren geachtet und geehrt, auch ohne Mutterrolle.
Die Frauen waren so gut mit sich selbst und auch mit Mutter Erde verbunden, dass sie klar spürten, wann es nicht gestimmt hat Kinder zu bekommen. Dann konnten sie so für sich sorgen und nötigenfalls abgrenzen, dass sie nicht schwanger wurden und sie wurden darin respektiert.
Danach kam viel Unbewusstsein, Gedankenlosigkeit und fehlende Achtsamkeit in dieses Themenfeld. So kamen immer mehr Kinder in die Welt in Situationen, Zeitpunkte und Umstände, die für die Frau, die ihre Mutter wurde und für sie nicht gepasst haben. Viel Leid ist dadurch entstanden und das Gleichgewicht zwischen der Anzahl der Menschen und der Erde und der Natur ist verloren gegangen.
Ein Gegenbeispiel sind wohl die Aborigines, die über 50.000 Jahre hinweg ihre Bevölkerungszahl konstant gehalten haben.