In verschiedenen Aufstellungen zeigte sich die Qualität des Umfeldes, die Kinder brauchen. Gerne möchte ich dies hier als Bericht weiter geben, weil es mir wichtig erscheint. Dabei ging es auch um unseren inneren Kindanteil als Erwachsene: Was hätte er gebraucht? Oder wenn wir mit ihm in einen inneren Raum der Heilung gehen: Welche Qualitäten braucht er jetzt aus der heilenden göttlichen männlichen und weiblichen Quelle?
Zugleich ist es auch eine Vision für eine lichtvolle Zukunft des Kind-Seins auf der Erde.
Raum der dreifachen Achtung für Kinder
In einer Aufstellung lag der Fokus auf dem Selbstwert und einem gesunden Selbstwertgefühl. Es ist neben vielem anderen wichtig, um frei von Neid, Eifersucht oder Gier zu sein.
Um ein gesundes, starkes, souveränes Selbstbewusstsein zu entwickeln, braucht einen Raum der dreifachen Achtung für Kinder.
1. Achtung ihres Kindseins.
Hier braucht es bei dem Umfeld und den Eltern die Qualität der Verantwortung, der Fürsorge und der liebenden Präsenz und Nähe, die sich altersgerecht um die kindlichen Bedürfnisse kümmert und den Entwicklungsimpulsen Raum gibt.
2. Achtung des Menschseins.
Hier braucht es die Qualität der Achtung der Würde des Kindes. Achtung und Respekt vor ihrer Persönlichkeit und ihrem Wert. Auf der Ebene des Seins und der Würde sind wir gleich viel wert. Unabhängig davon, ob wir Mann, Frau oder Kind sind. Dieser Wert ist auch nicht von unserer Leistung, unserem Erfolg, Können oder anderen äußeren Dingen abhängig.
3. Achtung des großen Wesens, das sich im Kind zeigt.
Jeder Mensch und jedes Kind ist die Verkörperung eines großen, lichtvollen Wesens, einer leuchtenden Seele.
Hier braucht es ein Umfeld, das damit in Kontakt ist und diesem großen Wesen Wertschätzung und Ehrfurcht entgegen bringt und der Entfaltung dieses Wesens im Kind dient.
Die Bildung des freien Willens
Der freie Wille ist der zentrale Punkt, um den es hier auf der Erde geht. Er ist der Grund, warum wir hier auch viele schwierige Erfahrungen machen.
Wir leben in einer Kultur, in der der freie Wille der Kinder sich früh äußeren Zwängen und dem Willen der Erwachsenen unterordnen muss. Dies führt zu vielen, persönlichen und kollektiven Problemen. Denn die Gefühle von Machtlosigkeit, gegenüber Mutter, Vater oder den Erwachsenen, die in den Kindern zurückbleiben lösen eine Suche danach aus, wo die eigene Souveränität noch gefunden werden kann. Je nach Charakter oder Veranlagung kann dies ein Streben nach Macht, eine Überanpassung, Rebellion, eine innere Flucht, ein Vermeiden von Gefühlen oder andere Kompensationen auslösen, die zu den schweren gesellschaftlichen und persönlichen Verwerfungen führen, die wir in der Geschichte und der Welt von heute erleben.
In einer Aufstellung zeigten sich verschiedene Aspekte des freien Willens, von denen vor allem einer die zentrale Rolle im Geschehen auf der Erde spielt.
Es zeigte sich auch der innere Weg, den es für eine gesunde Heranbildung von Selbstbestimmung und Freiheit braucht.
In der Aufstellung wurde deutlich, dass die Impulse des freien Willens aus zwei Quellen kommen:
Zum einen aus unserer Verbindung mit der Welt um uns herum. Wir nehmen die Wirklichkeit, die Menschen und Dinge um uns herum wahr und sind mit ihnen verbunden. Aus dieser Verbindung entstehen Impulse unseres eigenen freien Willens. Sie sind von Natur aus in Kontakt mit der Welt um uns. "Ich folge eigentlich den Impulsen des Lebens, mit dem ich über den Atem verbunden bin."
Die andere Quelle der Impulse unseres freien Willens liegt in unserem eigenen Inneren. Es ist das Kind in uns, das alles erfahren und ausprobieren will. Und diese Impulse haben zunächst einmal noch keinen Bezug, welche kurz- oder langfristige Konsequenzen sie für einen selbst, welche Wirkung sie für andere und die Welt drum herum haben. Diese Impulse sind von sich auch nicht sozial eingebunden oder verantwortungsvoll. "Ich folge den eigenen, inneren Impulsen, egal was das Außen drumherum sagt."
Was braucht es, damit, es zu einer gesunden Heranbildung des freien Willens kommen kann?
Das Kind, auch das Kind in uns, braucht einen "heiligen" Raum der Kindheit, in dem die Würde, die Seelenqualität, die Impulse und das Neue, das jedes Kind in sich trägt, von den Eltern und vom Umfeld geachtet wird. Es braucht die herzzentrierte, freie Beziehung zwischen den Eltern, in der das Kind seinen Raum der Freiheit finden kann.
Der übliche Ansatz, den freien Willen, der den inneren Impulsen folgt, über den Verstand zu regulieren beschneidet ihn von außen und schafft die angesprochenen Frustrationsgefühle mit der Suche nach Kompensationen. Als Lösung zeigte sich in der Aufstellung die Heilung und Reintegration des Verstandes und eine Zentrierung im Herzen. Im und über das Herz können sich die inneren Impulse mit der Anbindung an das ganze des Lebens verbinden. So kann dieses innere Kind seine Freiheit spüren und entfalten in einer harmonischen Einbindung in die Umwelt.
Ein Überwachungsstaat und ein gesellschaftliches System, das auf Überregulierung, Macht und Kontrolle aufbaut, sind der extreme, kollektive, äußere Ausdruck der Kräfte des freien Willens, die nicht in Balance und nicht harmonisch über das Herz integriert sind. Ein solche Zukunft können wir vermeiden, indem wir an der Heilung dieser Kräfte in uns arbeiten. Dann werden wir nicht damit in Resonanz sein. Denn ein gesundes, starkes inneres Freiheitsbewusstsein macht uns unanfällig für Fremdbestimmung von außen.
Nachträgliche Heilung unseres inneren Kindes
Niemand von uns hat ein so optimales Elternhaus und Umfeld gehabt, wie wir es als Seele eigentlich benötigt hätten. Doch wir können das Kind in uns und unsere Freiheitskräfte auch im Nachhinein heilen und nachnähren, mit dem was sie brauchen.
Wir können uns dazu in einen meditativen, entspannten Zustand begeben und darin die göttliche Quelle in uns mit ihren männlichen, väterlichen und weiblichen, mütterlichen Qualitäten bitten, das Kind in uns zu heilen und nach zu nähren, mit dem was es gebraucht hätte.